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PRESSEARCHIV

Hier findet man alle Pressemitteilungen, die sich bei uns in den letzten Jahren angesammelt haben.

(ACHTUNG: Pressemitteilungen nicht im Original, aber textlich identisch)

 

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Schwerer Raub in Thum

Wertvolle Bergbaurelikte aus Vereinszimmer gestohlen

 

 

THUM (ULI). Unbekannte Täter entwendeten in der Zeit vom 1. bis zum 5. März aus dem Vereinszimmer der Thumer Bergbrüderschaft in der ehemaligen Jugendherberge an der Annaberger Straße eine 80 x 65 x 50 Zentimeter große Bergmannslade (siehe Foto) mit aufgesetzten Verzierungen und Eisengriffen. Die Lade wurde im Jahre 1617 gebaut. In ihr befanden sich nach Informationen der Polizei eine Zinnweihkanne mit drei Bechern (verziert mit Bergbaumotiven), altes Bergbaumaterial (Nachweisbücher über erbrachte Erträge) und ein rund 60 Zentimeter großer Bergmann mit einer Lanze aus Kupfer. Dieser Bergmann ist etwa einhundert Jahre alt und ein Geschenk vom Bergbruder Bernhard Kießling. Desweiteren ließen die Einbrecher einen etwa 80 bis 100 Zentimeter großen Bergmann mitgehen. Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung dieses Diebstahles. Wem in den zurückliegenden Tagen die beschriebenen Gegenstände zum Kauf angeboten wurden bzw. wer Kenntnis über ihren Aufenthalt hat, sollte sich an die Polizei unter Telefon……………wenden.

 

     Nachweisbuch   Bergmannslade 

 

(Quelle: Freie Presse März 1996)

 

Achtung! Wir bitten um Mithilfe bei der Suche. Bei Informationen über den Aufenthaltsort der Gegenstände stehen wir jederzeit zur Verfügung.

 

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Für Touristen Hauptquartale auf Bestellung…

381. Hauptquartal der Thumer Bergbrüderschaft eingeläutet – Kurt Seifert ist seit 50 Jahren Vereinsmitglied

 

THUM (LM). Mit einem Berggottesdienst in der Thumer St.-Annen-Kirche wurde am Sonntag das 381. Hauptquartal der Thumer Bergbrüderschaft eingeläutet. Seit ihrer Gründung im Jahre 1616 hält die Bergbrüderschaft ihr Quartal traditionsgemäß am Sonntag vor Fastnacht ab.

Zur eigentlichen Jahresversammlung im Ratskeller konnte Ladenvater Rudi Schreiter wiederum ein durchaus erfolgreiches Jahresresümee ziehen. So wurden 1996 insgesamt zehn Mitgliederversammlungen durchgeführt. Ebenso nahmen Thumer Bergbrüder an entsprechenden Tagungen beim Landesverband teil. Traditionell weilten Abordnungen zu den Hauptquartalen der Geyerschen und Ehrenfriedersdorfer Bergbrüder. Was die Bergparaden betrifft, so waren die Thumer bei neun Aufzügen mit dabei.

Der Ladenvater verwies unter anderem auch auf gemeinsame Exkursionen, wie zum Beispiel zum Schaubergwerk „Zum Tiefen Molchner Stolln“ in Pobershau. Nicht unerwähnt ließ er, dass bei allem auch die kranken Bergschwestern und Bergbrüder nicht vergessen wurden.

Doch der Vorsitzende konnte nicht nur Gutes berichten. So erinnerte er an den Diebstahl der alten Berglade im vergangenen Jahr. Unter anderem verschwanden dabei alte Bergbauzeichnungen, Zinngegenstände und ein über 100 Jahre alter Bergmann aus Kupfer. „Wir hoffen, dass der Fall aufgeklärt wird und die Sachen eines Tages wieder auftauchen“, zeigte sich Rudi Schreiter optimistisch.

Während der Hauptversammlung konnten sieben der insgesamt 40 Mitglieder für langjährige Mitarbeit im Verein geehrt werden. Auf eine 50 jährige Mitgliedschaft im Traditionsverein kann dabei Kurt Seifert verweisen. Blumen und Glückwünsche unter anderem auch vom Bürgermeister Klaus Schubert gab es auch für die Senioren unter den Bergbrüdern Heinz Stoll, Otto Wenzeck und Rudi Schreiter. Sie legten aus Alters- und Gesundheitsgründen ihr Amt im Vorstand nieder. Als neuer Vorsitzender wird nunmehr Uwe Opitz die Geschicke der Brüderschaft leiten, als Stellvertreter Peter Lasch fungieren. Die Aufgabe des Schatzmeisters übernahm Volker Hahnel. Neuaufnahmen gab es zum, 381. Bergquartal nicht. Die Kinder- und Jugendgruppe ist jedoch gut in die Reihen der erfahrenen Bergbrüder integriert.

Zu Gast bei der Jahresversammlung waren auch Abordnungen der Brüderschaften aus Ehrenfriedersdorf und Geyer. Siegfried Schilling überbrachte als Vorsitzender die Grüße des Sächsischen Landesverbandes im Bund Deutscher Bermanns-, Knapp- und Hüttenvereine. In seinen Ausführungen ging Schilling auf die Bedeutung der bergmännischen Traditionspflege in puncto Tourismus ein. Er warnte in diesem Zusammenhang aber auch vor negativen Tendenzen, die vom Bereich des Tourismus und Fremdenverkehrs ausgehen. So könne es nicht angehen, dass zur touristenwirksamen Vermarktung beispielsweise schon Hauptquartale auf Bestellung angeregt wurden, kritisierte Schilling.

Das Bergquartal sollte Anlass genug sein, um auf einige Eckdaten des Thumer Bergbaus einzugehen: 1407 wurde der Bergbau der Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Trotz Zeitweiser reger Betriebsamkeit erreichte er freilich nie die Bedeutung wie in den anderen Bergstädten des Greifensteingebietes Geyer oder Ehrenfriedersdorf. Zu dieser Zeit waren in der Stadt 24 Stollen in Betrieb.

Seit 1863 gehört alle Bergbauherrlichkeit in Thum der Vergangenheit an.

 

(Quelle: Freie Presse)

 

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Bergbarde als originelles Aufnahmegeschenk

Hauptquartal der Thumer Bergbrüderschaft eingeläutet

 

 

THUM (LM). Mit einem Berggottesdienst in der Kirche St. Anna wurde vorgestern das 382. Hauptquartal der Thumer Bergbrüderschaft eingeläutet. Wesentlichen Anteil an der Gestaltung des Gottesdienstes hatte die Thumer Bergkapelle. Seit 1616 hält die Brüderschaft ihr Quartal traditionsgemäß am Sonntag vor Fastnacht ab. Bis vor einigen Jahren gab es dabei auch einen Umzug durch die Stadt.

 

Mehr Gemeinsamkeit bei bergmännischem Brauchtum

 

Diese Tradition sollte der Verein nach Meinung des Vorsitzenden des Sächsischen Landesverbandes im Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Siegfried Schilling, wieder aufleben lassen. Zum eigentlichen Hauptquartal am Sonntagnachmittag im Erzgebirgischen Hof sprach der Vorsitzende dieses Thema im Zusammenhang mit der Traditionspflege an. Überhaupt appellierte Schilling an die Brüderschaften im Greifensteingebiet, alte bergmännische Veranstaltungen auch gemeinsam wieder aufleben zu lassen. Gleichzeitig schlug er vor, auf örtlicher Ebene – so bei Einrichtungen des Fremdenverkehrs oder im Gewerbe – fördernde Mitglieder und Sponsoren zu gewinnen. Nun, die Thumer Bergbrüder nahmen am Samstag Pfarrer Uwe Winkler und Bürgermeister Klaus Schubert als Ehrenmitglieder in Ihre Reihen auf. Beide bekamen, quasi als Aufnahmegeschenk, eine Bergbarde. Für 35 jährige Mitgliedschaft im Traditionsverein konnte Otto Wenzek geehrt werden. Auch eine Neuaufnahme hatte die Brüderschaft zu verzeichnen. Uwe Opitz, seit einem Jahr Ladenvater und Vorsitzender der Thumer Bergbrüderschaft, berichtete unter anderem von der Teilnahme an sechs Bergparaden. Ebenso wurden sieben Mitgliederversammlungen durchgeführt. Nicht unerwähnt ließ er die Teilnahme am Jahresabschlussgottesdienst und würdigte ebenso die Arbeit der Jugendgruppe.

 

Interessenten sind jederzeit willkommen

 

In diesem Jahr sind die Bergbrüder an der 725 – Jahr – Feier von Gelenau beteiligt. Ebenso stehen der Tag der Sachsen und verschiedene Bergparaden auf dem Programm. Klaus Schubert brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die gute Nachwuchsarbeit fortgeführt wird. Uwe Winkler würdigte die Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde. Auch die Gäste der Brüderschaft aus Geyer wünschten sich eine weitere gute Zusammenarbeit. Edgar Heinrich von der Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf gab ob der gelichteten Reihen im Verein den Ratschlag, für den Nachwuchs auch in den Schulen zu werben. Der Thumer Traditionsverein zählt derzeit noch 28 Mitglieder.

 

(Quelle: Freie Presse)

 

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Gemeinsamer Kirchgang im Habit

Mitglieder der Thumer Bergbrüderschaft gedenken verstorbenen Zunftgenossen

 

 

THUM (LM). Mit einem Kirchgang im Habit, der Paradekleidung der Bergleute, ehrten am letzten Tag des alten   Jahres die Mitglieder der Bergbrüderschaft Thum ihre verstorbenen Zunftgenossen. Rudi Schreiter, einst langjähriger Ladenvater und Vorsitzender des 1616 gegründeten Traditionsvereines, berichtete, dass allein in den letzten beiden Jahren sechs verdienstvolle Mitglieder verstarben.

Der Jahresabschlussgottesdienst in der Thumer St. – Anna – Kirche war zugleich der Jahresabschluss für die Vereinsmitglieder. Ganz früher, so Rudi Schreiter, sei ein Kirchgang zu Silvester für die Thumer Bergleute Tradition gewesen. Die Brüderschaft, die seit ihrer Gründung ununterbrochen besteht, zählt heute noch 30 Mitglieder, wobei ein Zuwachs an Interessenten dem Verein gut zu Gesicht stünde.

Im zu Ende gegangenen Jahr nahmen die Thumer Bergbrüder an sechs Bergparaden teil. Der Traditionsverein      pflegt enge Verbindungen vor allem zu den Bergbrüdern von Ehrenfriedersdorf und Geyer. Zwar erreichte der Bergbau in Thum nie die Bedeutung wie in den anderen beiden Orten, war jedoch teilweise recht rege. 1407 wurde die Gewinnung von Zinn- und Kupfererz sowie silberhaltigem Bleiglanz in Thum erstmals urkundlich erwähnt. Überlieferungen zufolge besaß die Stadt in Vorzeiten 24 Stollen und zwei gangbare Pochwerke. Seit 1863 gehört der Thumer Bergbau der Vergangenheit an. Vereinzelte versuche, später alte Bergbauherrlichkeit wieder aufleben zu lassen, schlugen fehl. Am Nordrand des Greifensteinmassivs breiten sich die noch bis heute sichtbaren Zinnseifen aus, mit denen die Stadt das größte zusammenhängende Seifengebiet der Greifensteinregion besitzt.

 

Kirchgang in der St. - Anna - Kirche

 

(Quelle: Freie Presse)

 

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Thumer Bergbau aus dem Dornröschenschlaf holen

Bergbrüder wollen Orte bergbaulichen Geschehens markieren

 

 

Thum. „Um den Thumer Bergbau der Öffentlichkeit nahe zu bringen gibt es unsererseits viele Ideen, und mit unserem jetzigen Mitgliederstamm könnte in nächster Zeit so manche Vorstellung verwirklicht werden.“ Das betonte Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der Bergbrüderschaft Thum im Gespräch mit der „Freien Presse“. Sie verweist dabei vor allem konkret auf das Aufstellen von Hinweistafeln an Orten bergbaulichen Geschehens in Thum, etwa nach Art eines Lehrpfades. Allerdings, so wissen die Bergbrüder, steht bis dahin noch reichlich Aktenwälzerei auf dem Programm. Immerhin war der Thumer Bergbau nicht ganz unbedeutend. Zu Blütezeiten waren in der Stadt bis zu 24 Stollen in Betrieb. Zudem kann Thum auf das größte zusammenhängende Zinnseifenareal im Greifensteingebiet verweisen. Seit 1863 gehört jedoch die Bergbauherrlichkeit in der Stadt der Vergangenheit an.

Zum jüngsten, inzwischen 385. Hauptquartal, des seit 1616 ununterbrochen bestehenden Vereins konnten die Bergbrüder und Bergschwestern ein erfolgreiches Fazit ziehen. Neben der Teilnahme an sieben Bergaufzügen, wie in Freiberg, Chemnitz und natürlich in der Heimatstadt, standen im vergangenen Jahr auch allerhand andere kulturelle und sportliche Aktivitäten auf dem Programm. So konnte die Mannschaft der Brüderschaft beim Bergmeisterpokal in Freiberg, bei einem Wettbewerb mit Grubenholzsägen und Stiefelwettziehen, einen zweiten Platz hinter Schneeberg belegen.

Einen Blick voraus werfend, betonte die Geschäftsführerin, dass es in diesem Jahr für den Verein eine überaus positive Veränderung geben wird. Im Septemberbeziehen die Bergbrüder Ihr eigenes Vereinsdomizil im Haus des Gastes. „Dabei haben wir uns entschlossen, den Raum einmal pro Woche für einige Stunden der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um über den Verein zu informieren“, berichtete Ingrid Seifert. Für die mittlerweile 34 Mitglieder zählende Gemeinschaft sei dies auch ein Schritt zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, so die Geschäftsführerin.

Bei der Wahl des Vorstandes blieb alles beim Alten. Erster Vorsitzender der Brüderschaft und Ladenvater ist Peter Lasch. Klaus Seifert fungiert als Stellvertreter. Ehrungen gab es für langjährige Mitgliedschaft in den Reihen der Bergbrüder. Siegfried Tauchnitz schrieb 50 Jahre Vereinsgeschichte mit, Siegfried Gnauck 40 Jahre. Peter Jäger wurde für 20-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Ein Grund zur Freude: Mit Heike Vogel, Mike Seifert und Mario Fritzsche sind drei neue Mitglieder in die Reihen der Bergbrüderschaft aufgenommen worden. (lomü)

 

 

(Quelle: Freie Presse vom 08.03.2001)

 

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Der Historie auf den Grund gehen

Arbeitsgruppe Altbergbau in der Brüderschaft Thum soll Geschichtsforschung treiben

 

 

Thum. Mit der Gründung einer Arbeitsgruppe Altbergbau innerhalb der Bergbrüderschaft Thum will die seit 1616 bestehende Vereinigung dem historischen Bergbau in der Stadt auf den Grund gehen. Das berichtet die Geschäftsführerin der Brüderschaft, Ingrid Seifert, nach dem Hauptquartal, das traditionell am Sonntag vor Fastnacht durchgeführt wird. Allerdings will gut Ding Weile haben. Unterlagen über Thumer Bergbau, der seit etwa 1860 der Vergangenheit angehört, sind nämlich Mangelware.

Selbst in Freiberg gehören Risskarten aus Thum eher zu den Ausnahmen, Hinzu kommt, dass bergbauliche Anlagen von den Altvorderen teilweise nicht ausreichend dokumentiert wurden. Unklarheit über die Lage der Stollen herrscht, ha bei vorhandenen Schriftstücken sogar ihre Bezeichnungen verwechselt wurden. Dennoch soll demnächst eine Art Gedenkstein oder Gedenktafel an den Thumer Bergbau erinnern. Dabei will sich der Verein zuerst dem Blei- und Silberzecher - Stolln, auch St. – Niclas – Stolln genannt, widmen. Die Anlage, die vom Stadtzentrum aus nahe dem Fußweg nach Auerbach in Richtung Friedhof führt, machte in der „Neuzeit“ mehrfach auf sich aufmerksam. So kam es 1989 zu einem Einbruch auf einem Grundstück an der Kirchstraße. Im Herbst 1999 musste der Stollen wegen Straßenbaumaßnahmen im Bereich Stollberger Straße gesichert werden. Ein Einbruch an einem vermutlichen Lichtloch reichte damals bis fast zwei Meter unter die Straße.

Der Stolln, 1451 als Förderstätte mit hoher Ausbeute erwähnt, war bis 1857 in Betrieb. Anregungen in die Richtung, dem Thumer Bergbau endlich ein Denkmal zu setzen, kamen unter anderem von Pfarrer Uwe Winkler. Bürgermeister Klaus Schubert sicherte die Unterstützung der Stadt bei dem Vorhaben zu. Über die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit konnte der Traditionsverein ein positives Fazit ziehen. So stand zum Beispiel die Teilnahme an Bergparaden in Chemnitz, Thum, Stollberg, Marienberg und Annaberg im Programm. Besondere Freude herrscht natürlich darüber, dass die Bergbrüder im Herbst vorigen Jahres ihr eigenes Domizil im neuen Haus des Gastes beziehen konnten. Ingrid Seifert informiert darüber, dass dort jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr der „Mittwochstreff“ über die Bühne geht, bei dem jeder willkommen ist.

Seit dem Quartal ist die Brüderschaft um ein Mitglied reicher. Patrick Hahn wurde mit einem kräftigen Schluck aus der Brüderschaftskanne aufgenommen. Personalmangel gibt es im Verein, der 32 Mitglieder und 14 Jungknappen zählt, nicht.

„Allerdings fehlen uns bei Paraden gestandene Mannsbilder im Mittelalter“, sagte Ingrid Seifert schmunzelnd. (lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 14.02.2002)

 

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„Aufzeichnungen gibt es nur wenige“

Thumer weihen Bergbaulehrpfad in der Stadt ein

 

Thum. Schon seit einiger Zeit befassen sich die Mitglieder der AG Altbergbau der Bergbrüderschaft Thum mit der Geschichte des Bergbaus in der Stadt. Akten wurden durchstöbert, Bürger befragt, in allen möglichen Unterlagen gesucht. Besonders im März dieses Jahres hatten sich Klaus Seifert und Volker Hahnel bei ihren Forschungsarbeiten voll ins Zeug gelegt. Am Samstag konnten eine Übersichtstafel zum Thumer Bergbau und ein Bergbaulehrpfad in der Stadt eingeweiht werden. – Ein festlicher Akt, der von der Bergkapelle Thum musikalisch umrahmt wurde. Auch Abordnungen der Brüderschaften aus Geyer und Ehrenfriedersdorf waren gekommen.

Neben der Übersichtstafel am Markt zeugen fünf kleinere Schilder von den Stollen und Schächten sowie der Thumer Bergbaugeschichte. Diese begann vor über 600 Jahren, erlebte im 16. Jahrhundert ihre Blüte und zog sich mehr schlecht als recht bis etwa 1870 hin. Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der Thumer Brüderschaft, geht davon aus, dass später mindestens zehn Tafeln zum Lehrpfad gehören werden. Am Nordhang der Greifensteine soll der Anschluss zum Ehrenfriedersdorfer Revier erfolgen. Aber gut Ding will Weile haben, zumal die Kasse des Vereins durch die Ausgaben zum Lehrpfad an „Schwindsucht“ leidet. Außerdem legten die beiden Bergbauforscher bisher ein Rekordtempo vor: Dabei ging es bei ihrer Arbeit immer zwei Schritte vor und einen zurück. „Aufzeichnungen vom Thumer Bergbau gibt es nur noch wenige“, so Ingrid Seifert.

Bürgermeister Schubert verwies auf die Bedeutung des Bergbaus, dem Thum seit 1469 das Stadtrecht zu verdanken habe. Mit seiner Bergbauherrlichkeit stand Thum freilich immer im Schatten der Nachbarstädte Ehrenfriedersdorf und Geyer. Edle Silbermetalle gab es nicht. Hauptsächlich Arsenkies, Zinkblende, Zinnstein und silberhaltiger Bleiglanz wurden gewonnen. Sichtbare Zeugen vom Thumer Bergbau existieren, bis auf das große Seifengebiet in Richtung Greifensteine, heute kaum noch. Wohl aber machten die Relikte in der Neuzeit immer wieder auf sich aufmerksam. 1989 brach im Stadtzentrum unmittelbar an der Kirche ein Tageschacht des Blei- und Silberzecher - Stolln zusammen, im Herbst 1999 mussten am gleichen Stolln Sicherungsarbeiten im Zuge des Baus der Stollberger Straße durchgeführt werden. (lomü)

 

Einweihung der Orientierungstafel "Lehrpfad Thumer Altbergbau"

 

(Quelle: Freie Presse vom 27.08.2002)

 

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Bergbrüder setzen 2003 noch mehr auf Geselligkeit

Einweihung des Lehrpfads ein Höhepunkt im vorigen Jahr

 

Thum. Die Bergbrüderschaft Thum will in diesem Jahr ihr Vereinsleben noch abwechslungsreicher gestalten. Dazu soll nicht nur die Pflege des bergmännischen Brauchtums gehören. „Als nächstes haben wir die Teilnahme an den Stadtmeisterschaften im Kegeln geplant“, berichtete Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der Brüderschaft nach dem 387. Hauptquartal. Schon im vorigen Jahr hatten die Thumer mit Fahrradtouren und Kegelabenden der Geselligkeit im Verein eins draufgesetzt, was viel Lob beim Landesverband fand. Ihr Hauptaugenmerk will die 33 Mitglieder zählende Gemeinschaft jedoch auch 2003 auf die Fortführung des Bergbaulehrpfades und weiteren Forschungen dazu legen. So soll am Nordhang der Greifensteine der Anschluss ans Ehrenfriedersdorfer Revier erfolgen. Auch das Gebiet in Richtung Oberthum gilt es noch zu erschließen. „Aufgrund oftmals fehlender Unterlagen kein leichtes Unterfangen“, betonte Ingrid Seifert.

     Die AG Altbergbau im Verein investierte 2002 unzählige Stunden Arbeit in den Ende August eingeweihten Lehrpfad. Dabei legten die Forscher Rekordtempo vor: Von der Aktensichtung bis zur Aufstellung der Schautafeln benötigten sie nur sechs Monate. Über die geleistete Arbeit berichteten die Bergschwestern und- brüder auch den Abordnungen der Brüderschaften aus Ehrenfriedersdorf und Geyer. Bei der Teilnahme am Bergstadtfest in Freiberg und am Bergfest in Ehrenfriedersdorf sowie bei den Wettbewerben um den Bergmeisterpokal in Schneeberg repräsentierten sie nicht zuletzt die Stadt Thum. Gleiches trifft für die Weihnachtsparaden in Chemnitz, Marienberg und Annaberg zu.

Vor kurzem wurde Otto Wenzeck für die 40 jährige Zugehörigkeit zur Brüderschaft geehrt. Bei der Wahl des Vorstandes erhielten Peter Lasch und Klaus Seifert wieder das Vertrauen als Ladenvater und stellvertretender Vorsitzender. (lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 06.03.2003)

 

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Jahresabschluss in der Kirche

 

Thum. Traditionell beschließen die Mitglieder der Bergbrüderschaft Thum das Jahr mit einem gemeinsamen Kirchgang. Sie treffen sich heute, 16.15 Uhr vor der Thumer St.-Annen-Kirche. Der Gang zum Gottesdienst am letzten Tag des Jahres gehört zu einem alten Brauch, der nach Unterbrechungen vor einigen Jahren wieder aufgenommen wurde. (lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 31.12.2003)

 

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Gang in die Kirche gehört dazu

Bergbrüder und –schwestern erforschen den Beginn der Bergparade in Thum

 

Thum. Der Kirchgang der Thumer Bergbrüder zum Abschluss des Jahres hat eine alte Tradition, wenn auch mit einigen Unterbrechungen. Seit 1999 findet das Zeremoniell wieder regelmäßig statt. So begaben sich die Bergschwestern- und Brüder auch am Silvesternachmittag 2003, ganz und gar in Habit gekleidet, in die Thumer St. Annenkirche.

     Doch der Besuch des Gottesdienstes stellt nicht nur einen besinnlichen Jahresausklang dar. Die Pflege alter Bräuche ist für die 33 Mitglieder und sieben „Jungknappen“ der Brüderschaft überaus wichtig. Dies erklärt die Geschäftsführerin der Gemeinschaft, Ingrid Seifert.

     Die seit 1616 ohne Unterbrechungen bestehende Brüderschaft hat in den vergangenen Jahren ein beachtenswertes Pensum geleistet. So entstand ein Bergbaulehrpfad im Stadtgebiet, der im vorigen Monat auf dem Markt durch die Aufstellung eines Huntes erweitert wurde. „ Der Grubenhunt ist eine Leihgabe des Besucherberg-

werkes Ehrenfriedersdorf“, berichtet Ingrid Seifert. Für die nächste Zeit ist die Erweiterung des Lehrpfades in Richtung Oberthum geplant.

     Ebenso soll der mit Schautafeln versehene Weg eine Fortsetzung Richtung Greifensteingebiet erfahren, wo er an den Ehrenfriedersdorfer Pfad angebunden wird. Dort besitzt Thum unter anderem das größte zusammenhängende Seifengebiet im Areal um die Greifensteine. „Der Thumer Bergbau, der etwa bis 1870 umging, war umfangreicher als bisher von manchen Leuten angenommen“, konstatiert die Geschäftsführerin. Trotzdem tappen die Historiker des Vereins bei der Erforschung der Geschichte des Bergbaus und der Traditionen noch hier und da im Dunkeln. Nicht immer existieren alte Akten. „Zurzeit ist der Verein zudem dabei herauszufinden, wann in Thum die erste Bergparade stattfand“, verrät Ingrid Seifert. (lomü)

 

 

(Quelle: Freie Presse vom 02.01.2004)

 

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Traditionshüter werden weniger

Bergbrüderschaft Thum beklagt Mitgliederschwund – Lehrpfad soll erweitert werden

 

Thum. „Uns schwinden die Mitglieder, ein Ende ist nicht in Sicht.“ So schätzte Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der Bergbrüderschaft Thum, zum jüngsten Hauptquartal überaus kritisch die personelle Lage im Verein ein. Zwar zählt die Gemeinschaft noch 32 Mitglieder und acht Jungknappen, doch mussten im vergangenen Jahr fünf Austritte, darunter von vier Nachwuchsleuten verkraftet werden. Dem steht keine Neuaufnahme gegenüber.

     Weit entfernte Lehrstellen und plötzliches Desinteresse ließen die Mitgliederzahlen schmelzen. Dennoch war 2003 ein Jahr, in dem rege Vereinsarbeit geleistet wurde. Dafür steht nicht nur die Teilnahme an acht Bergparaden. So wurde zur Vervollständigung des Bergbaulehrpfades ein Hunt am Ausgangspunkt des geschichtsträchtigen Weges am Thumer Markt aufgestellt. Gleichzeitig haben die Mitglieder die Pflege der anheimelnden Ecke im Stadtzentrum übernommen. „Im Frühjahr soll sie weiter gestaltet werden“, verriet Klaus Seifert, 2. Vorsitzender des seit 1616 ohne Unterbrechung bestehenden Vereins.

     Die Kultur kommt im Verein auch nicht zu kurz. Ausfahrten, Radtouren oder die Teilnahme an den Stadtmeisterschaften im Kegeln gehörten zum Programm der Brüderschaft. Ähnliche Aktivitäten sieht der Arbeitsplan auch in diesem Jahr vor. Ein Schwerpunkt bleibt aber die Arbeit der Gruppe Altbergbau. So sollen die Forschungen in Sachen Thumer Bergbau vorangetrieben werden, um den Lehrpfad in Richtung Greifensteine und Ehrenfriedersdorf zu erweitern. Dabei hoffen die Thumer auf die Unterstützung der Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf. Akribische Kleinarbeit wird notwendig sein, um Aufschluss über die einstige Bergbautätigkeit in „Oberthum“ zu erhalten. „Von dort gibt es kaum Aufzeichnungen, vieles basiert auf Vermutungen“, betont Ingrid Seifert. In diesem Zusammenhang appelliert sie an die Unterstützung der Einwohner, die mithelfen sollten, wenn sie Dokumente besitzen.

     Mehr Augenmerk will man 2004 auf die Gewinnung von Mitgliedern legen. „Wir können dabei nur mit unserer Arbeit überzeugen“, erwähnt die Thumerin. Apropos Mitglieder: Die kommen sogar aus Mainz, Duisburg oder Chemnitz. Zur jüngsten Hauptversammlung der Bergbrüder gab es, wie fast jedes Jahr, Ehrungen für Mitstreiter. Dabei wurden Klaus Seifert und Eberhard Schwind für eine 20-jährige Mitgliedschaft geehrt. Peter Lasch erhielt für sein zehnjähriges Engagement in der Brüderschaft eine Anerkennung. (lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 24.02.2004)

 

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Bergbaulehrpfad soll 2006 ein weiteres Stück wachsen

390. Hauptquartal der Thumer Bergbrüder – Mitgliederzahl sinkt

 

Thum. Die Werbung von Mitgliedern und die Traditionspflege stehen bei der Arbeit der Bergbrüderschaft Thum in diesem Jahr im Vordergrund. Zum 390. Hauptquartal, das die 1616 gegründete Brüderschaft gestern im Volkshaus abhielt, beklagten Ladenvater und Vorsitzender Peter Lasch, sowie Schatzmeister Volker Hahnel die schwindende Zahl der Mitglieder.

     Erstmals seit Jahren könne man bei dieser Jahreshauptversammlung keine 30 Mitglieder mehr aufweisen, gab auch Katrin Hahnel zu bedenken. Trotzdem sei es gelungen alle neun Bergparaden, an denen der Verein teilgenommen habe, personell abzusichern. Auch die Arbeiten am Bergbaulehrpfad der Stadt seien weiter vorangeschritten. Zu verdanken wäre dies vor allem dem harten Kern.

     Die noch 28 Mitstreiter der Brüderschaft wollen nun kräftig die Werbetrommel rühren. „Wir müssen die Menschen an ihre Wurzeln erinnern“, meinte Schatzmeister Volker Hahnel und verwies darauf, dass das Erzgebirge seine Entwicklung vordergründig dem Bergbau zu verdanken hat. Den Thumern machen vor allem berufsbedingte Abwanderungen zu schaffen. Auch wer beruflich stark eingebunden sei, dem bleibe oft keine Zeit für die Vereinsarbeit, fügte Hahnel hinzu.

„Statt in Panik zu verfallen, müssen wir uns viel mehr Gedanken darüber machen, wie wir die Vereinsarbeit künftig gestalten können.“, meinte Hahnel mit Blick auf den 400. Geburtstag der Brüderschaft in zehn Jahren.

     2006 wird der Verein mit vielen Aktivitäten aufwarten. Schwerpunkte sind weitere Arbeiten  am Thumer Bergbaulehrpfad, sowie die Teilnahme an Paraden. Auch sportlich wollen sich die Bergschwestern und Bergbrüder betätigen. Im März steht die Teilnahme an den Thumer Stadtmeisterschaften im Kegeln an; auch eine Pfingstwanderung ist geplant.

     Traditionell gab es gestern Auszeichnungen. Peter Jäger wurde für seine 25 jährige Mitgliedschaft und Andreas Hahn für zehnjährige Treue zum Verein geehrt.(lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 27.02.2006)

 

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Ziel: Bergparaden künftig ohne Fantasietrachten

Vorschrift strebt Authentizität an – Thumer sehen Gäste in der Pflicht

 

Thum. Mit einer Paradevorschrift will der Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine das Tragen von Fantasietrachten bei Bergumzügen unterbinden. Das erklärte der erste Schriftführer des Vorstandes vom Landesverband, Bernd Wendekamm, beim Hauptquartal der Bergbrüderschaft Thum.

     Volker Hahnel, Schatzmeister der Thumer, machte allerdings deutlich, dass die Paradeordnung, die schon einer Dienstvorschrift gleichkäme, weniger den sächsischen Brüderschaften, sondern vor allem einigen Gastvereinen vorgehalten werden müsse. „Es kann nicht sein, dass Vereine aus den alten Bundesländern mit roten Schirmen oder gelben Regenmänteln aufmarschieren. Auch sie müssen sich an die Regeln halten“, gab Hahnel dem Vertreter des Sächsischen Landesverbandes mit auf dem Weg.

     Bernd Wendekamm kündigte weiterhin an, dass Vereine, die sich partout nicht an eine Vorschrift halten, Gefahr laufen, künftig nicht mehr vom Sächsischen Landesverband zu Paraden eingeladen zu werden.(lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 03.03.2006)

 

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Bergparaden - Glanzlichter im Advent

In Chemnitz, Thum und Leipzig zogen am Wochenende Bergbrüder in ihrem Habit auf – Bergvereine sind an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit

 

Chemnitz. Der Reigen der großen vorweihnachtlichen Bergparaden wurde am Samstag in Chemnitz eröffnet. Gestern marschierten hunderte Mitglieder von Bergmannsvereinen und –kapellen in Thum und Leipzig auf. Außerdem gab es drei kleinere Bergparaden in Freiberg, Schneeberg und Zwönitz. Mit dem Vorsitzenden des sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Henry Schlauderer, sprach Gabi Thieme.

 

Freie Presse: Alle Jahre wieder wollen viele Kommunen eine Bergparade für Einheimische und Gäste anbieten. Wie groß war für 2006 die Nachfrage?

Henry Schlauderer: Es kommen immer mehr Orte auf uns zu. Doch wir sind eigentlich an unserem Limit. Elf große Paraden des Landesverbandes und mindestens noch einmal so viele kleinere Aufzüge durch örtliche Vereine finden bis 23. Dezember statt. Mehr sollten es nicht werden, denn diese Ereignisse sollen etwas besonderes bleiben.

Freie Presse: Wird es 2007 Veränderungen geben?

Schlauderer: Aue möchte gern eine Bergparade ausrichten. Aber dort haben wir ja ganz nahe schon die in Schneeberg als älteste überhaupt und auch eine in Lößnitz. Ich weiß nicht, ob eine solche Konzentration der Sache letztlich dient. 2007 ist jetzt schon so gut wie verplant.

Freie Presse: In diesem Jahr fällt der 4. Advent auf Heiligabend. Bringt Sie das zeitlich in die Bredouille?

Schlauderer: Sicher. Wir mussten deshalb die große Abschlussparade in Annaberg-Buchholz mit fast 1000 Teilnehmern auf den Samstag, also den 23. Dezember vorverlegen. An dem Tag bestreiten wir aber im ausverkauften Leipziger Gewandhaus auch eine Bergmannsweihnacht. Außerdem mussten wir Zwickau, das immer am 23. Dezember an der Reihe ist, anders eintakten.

Freie Presse: Gibt es noch mehr solcher Überschneidungen?

Schlauderer: Ja. Auch gestern haben wir uns geteilt. 380 Bergleute und Musiker marschierten in Thum. Weitere 530 in Leipzig auf. Am 16. Dezember müssen wir uns erneut aufteilen. Da stehen das vorverlegte Zwickau und Schwarzenberg zeitgleich auf dem Programm. Eigentlich soll immer die Landesstandarde am Anfang jeder Parade marschieren. Wir haben jedoch nur eine. Die kann man nicht teilen.

Freie Presse: Ist das Pensum von den vielen älteren Bergbrüdern überhaupt noch zu bewältigen?

Schlauderer: Es ist schon schwierig. Von unseren 3000 Vereinsmitgliedern sind nur 1200 bei den Paraden dabei. Der Älteste ist übrigens 93: William Matthes aus Schneeberg. Vor allem das lange Stehen, Kälte, mitunter auch Sturm und Regen sind ziemliche Belastungen.

Freie Presse: Mal abgesehen vom Zeitfaktor, kann man bei Ihnen einfach eine Bergparade bestellen?

Schlauderer: Anfragen kann jeder Ort. Aber er muss auch in der Lage sein, das zu finanzieren. Pro Teilnehmer sind zwischen 15 und 25 Euro zu bezahlen, außerdem die Fahrtkosten. In diesem Jahr gab es zum Beispiel in Mittweida erhebliche Geldprobleme. Ein bisschen haben wir den Zwiespalt zwischen Wunsch und Möglichkeit auch dadurch entschärft, dass wir Paraden in manchen orten nur alternierend aller zwei Jahre durchführen, wie in Leipzig und Dresden, sowie Mittweida und Frankenberg im Wechsel.

 

(Quelle: Freie Presse vom 04.12.2006)

 

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Bergbrüderschaft begrüßt seit langem wieder neue Mitglieder Thumer Verein froh über Zuwachs – Fast 400-jährige Geschichte

 

Thum. Ein leichtes Aufatmen war am Sonntagnachmittag beim Vorstand der Bergbrüderschaft Thum spürbar. Erstmals seit mehreren Jahren konnten beim 392. Bergquartal wieder zwei neue Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. Damit gehören der erzgebirgischen Gemeinschaft, die es seit 1616 ohne Unterbrechung gibt, 27 Mitstreiter an.

 

Engagement der Vorfahren macht Mitstreitern Mut

 

In acht Jahren feiert die Brüderschaft ihr 400-jähriges Bestehen. Bis zu diesem Jubiläum gilt es laut dem zweiten Vorsitzenden, Klaus Seifert weiter kräftig die Werbetrommel für den Verein zu rühren. Die Mitglieder wollen mögliche Interessenten auch direkt ansprechen. Das Engagement ihrer Vorfahren mache ihnen dafür Mut. Klaus Seifert erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Brüderschaft 1776 gerade einmal noch sechs Mitstreiter angehörten. Nachdem Stadt und Verein damals gemeinsam um das Weiterbestehen der Vereinigung gekämpft hatten, zählte die Gemeinschaft jedoch zwei Jahre später wieder 30 Leute, so Seifert. Er wurde am Sonntag bei der Wahl des neuen Vorstandes übrigens in seinem Amt als stellvertretende Vorsitzender bestätigt. Vorsitzender der Brüderschaft bleibt Peter Lasch.

 

Bergbaulehrpfad soll 2008 um zwei Tafel erweitert werden

 

Die Thumer Vereinigung, die sich die Pflege bergmännischer Traditionen in der Stadt auf die Fahnen geschrieben hat und an den einst umfangreichen Bergbau im Ort erinnern möchte, will in diesem Jahr nicht nur an zahlreichen Paraden teilnehmen. Nach einer Pause von zwei Jahren soll auch der Bergbaulehrpfad im Ort erneut erweitert werden. Dazu kündigte Schatzmeister Volker Hahnel an, dass auf dem Weg in Richtung Greifensteine zwei neue Informationstafeln vorgesehen sind, Dort schließe der Lehrpfad an die Nachbarreviere Geyer und Ehrenfriedersdorf an. Am Nordhang der Greifensteine besaß Thum neben einigen Gruben auch ein großes Zinnseifengebiet. Im Jahr 1859 wurden die letzten Bergwerke in der Stadt stillgelegt. In diesen hatten die Bergleute vor allem Zinn, Blei Kupfer und Arsen abgebaut. (lomü)

 

(Quelle: Freie Presse vom 05.02.2008)

 

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„Die Brüderschaft ist ein Familienbetrieb“

Familie Seifert engagiert sich für die bergmännische Traditionspflege

– Hobby zeit- und arbeitsintensiv – Ohne Frauen geht´s nicht

 

Von Petra Kaden

 

Thum. Schon ein erster Blick ins gemütliche Wohnzimmer von Ingrid und Klaus Seifert verrät, welch große Rolle der Bergbau im Leben der Familie spielt. Neben einer Sammlung von historischen Geleucht finden sich viele Bücher zu diesem Thema, darunter auch Chroniken des Thumer Bergbaus.

    Die ersten Erzfunde gab es hier um 1300, weiß Klaus Seifert, der aus einer Bergmannsfamilie stammt. „Das hat mich schon als Kind geprägt. Mein Vater war 25 Jahre lang Bergmann, mein Onkel gehörte zum vorstand der Knappschaft. Also lag es nahe, dass das Interesse an der Bergbaugeschichte auch bei mit geweckt wurde“, erinnert sich der 56-Jährige, der seit 1984 zu den Thumer Bergbrüdern gehört und sich seit elf Jahren als zweiter Vorsitzender für die Belange des Vereins engagiert. Von den 34 erwachsenen Mitgliedern und 13 Frauen. „Ohne sie geht es nicht“, meint Klaus Seifert: „Viele Knappschaften würden gar nicht mehr existieren, wenn nicht die Frauen im Habit zu den Paraden mitmarschieren würden.“ Außerdem sei es gerade in der Adventszeit wichtig, dass die Familie gemeinsam unterwegs sind, ergänzt seine Frau Ingrid: “Deshalb ist die Bergbrüderschaft für viele so etwas wie ein Familienbetrieb. Manche sind über mehrere Generationen dabei, auch wenn diese Hobby eine Menge Zeit und Arbeit kostet“ Mindestens zweimal im Monat treffen sich die Mitglieder der seit fast 400 Jahren existierenden Thumer Bergbrüderschaft, dazu kommen Veranstaltungen wie Kegelabende, Wanderungen oder Ausfahrten.

    Die Hauptzeit für die bergmännische Traditionspflege beginnt am Samstag vor dem ersten Advent, wenn in Chemnitz die Saison der Paraden eröffnet wird. Einen Tag danach gibt es dann auf dem Thumer Weihnachtsmarkt ein „Heimspiel“. Vor der Kulisse tausender Besucher marschieren die Knappschaftsmitglieder zusammen mit den acht Jungknappen auf. Außerdem gehören die Bergaufzüge und Paraden in Zwönitz, Stollberg und Annaberg zu den festen Terminen in der Adventszeit. „Weiter weg fahren wir nicht. Die Leute sollen ins Erzgebirge kommen und hier unsere Traditionen erleben“, sagt Ingrid Seifert. Dazu gehören neben den Aufmärschen im Habit auch Forschungen zur Thumer Bergbaugeschichte, die allein schon aus geografischen Gründen eng mit der Historie der Nachbarstädte Geyer und Ehrenfriedersdorf verbunden ist.

    Auch die drei Bergbrüderschaften arbeiten gut zusammen, erklärt Klaus Seifert. „Das war früher alles ein Revier.“ Eine besondere Überraschung erlebten die Thumer vor sechs Jahren, als das Mundloch des „Freudiger-Bergmann-Stollens“ wieder entdeckt und gesichert werden konnte.

    Auch wenn in der Kleinstadt spektakuläre Zeugnisse aus der Bergbaugeschichte fehlen – es gibt einen Lehrpfad, und auf dem Marktplatz weist ein Hunt darauf hin, dass hier bis ins 19. Jahrhundert aktiv nach Erz gesucht wurde.

 

(Quelle: Freie Presse vom 21.10.2010)

 

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